Die Aufnahmen einer Unterwasserdrohne bestätigten die Einschätzung von cablex: Die grossen Mengen an Schlamm und Geröll, die sich über dem Seekabel abgelagert hatten, führten zu einer starken Spannung der Glasfaserleitung zwischen Maroggia und dem gegenüberliegenden Ufer.
"Dadurch können Probleme auftreten, welche die die Funktion und Lebensdauer des Glasfaserkabels beeinträchtigen. Die hauchdünnen Fasern im Inneren des Kabels sind empfindlich gegenüber Zugspannungen. Bei übermässiger Spannung können sie brechen, was die Signalübertragung vollständig zum Erliegen bringt," erklärt Netzbauspezialist Carmelo Criscione.
Ein Ausfall des Seekabels, der zu einem Bruch der Glasfasern und somit zu einer Unterbrechung der Signalübertragung führen würde, hätte erhebliche Auswirkungen auf die Gemeinde Brusino Arsizio, da sie von einem Netzausfall betroffen wäre. Um diesem Szenario vorzubeugen, wurden proaktive Massnahmen ergriffen: Im See wurden drei neue ein neues Glasfaserkabel mit 480 Fasern installiert. Dadurch ist die Verbindung zwischen Vico Morcote und Brusino Arsizio sicherstellt und mit einer Kapazität ausgestattet, die die Bedürfnisse langfristig abdeckt
Auch für einen erfahrenen Netzbauspezialisten wie cablex ist die Verlegung von Seekabeln ein aussergewöhnliches Projekt. Diese speziellen Kabel verfügen über eine robuste Ummantelung, die sie zuverlässig vor den Einflüssen des Wassers schützt. Sowohl die Kabel selbst als auch die Vorbereitung vor dem Spleissen und die verwendeten Muffen unterscheiden sich deutlich von den Glasfaserkabeln, die cablex im täglichen Netzbau einsetzt.
Um höchste Präzision und Effizienz sicherzustellen, beauftragte cablex in der Rolle als Projektleiterin und Totalunternehmerin eine spezialisierte Fachfirma, die über umfassende Expertise in der Verlegung von Unterwasserkabeln verfügt
Neben den drei neuen Glasfaserkabeln wurde auch ein Stromkabel des regionalen Elektrizitätswerks AIL SA (Aziende Industriali di Lugano) verlegt. Dies stellte das Projektteam vor eine zusätzliche Herausforderung: In der Mitte des Sees verläuft eine Gasleitung, die während der Kabelverlegung sicher überquert werden musste. Bau- und Installationsvorschriften schreiben dabei strikte Mindestabstände sowie spezifische Isolationsanforderungen vor, um Risiken wie Kurzschlüsse oder Korrosionsschäden zuverlässig zu vermeiden.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde in einer Tiefe von 100 Metern eine stabile Kabelbrücke über der Gasleitung installiert, die sowohl den Glasfaser- als auch den Stromkabeln eine sichere Verlegung ermöglicht.
Das neue Seekabel endet derzeit jeweils im ersten Schacht auf beiden Seiten des Luganersees. Im nächsten Projektschritt wird es auf der Seite von Vico Morcote mit der Zentrale verspleisst. Auf der Seite von Brusino Arsizio erfolgt die Spleissung an die bestehenden Verbindungen. Die Gemeinde bleibt weiterhin mit Fibre to the Street (FTTS) erschlossen. Sobald die Verbindung über das neue Kabel erfolgreich in Betrieb genommen wurde, wird das alte, beschädigte Seekabel wird zurückgebaut.
cablex leitete die Koordination zwischen verschiedenen Subunternehmern und dem Elektrizitätswerk. Gegenüber Swisscom trat cablex als Totalunternehmer auf und führte von der Planung bis zur Installation alle Tätigkeiten aus. Die Bauleitung stand unter der Verantwortung von Carmelo Criscione.
Mit der erfolgreichen Verlegung des neuen Seekabels und den anstehenden Spleissarbeiten wird die Gemeinde Brusino Arsizio langfristig von einer stabilen und modernen Netzinfrastruktur profitieren. Die proaktiven Massnahmen von cablex zeigen, wie wichtig es ist, Netzwerke frühzeitig an wachsende Anforderungen und potenzielle Risiken anzupassen. Der Rückbau des alten, beschädigten Seekabels unterstreicht den nachhaltigen Ansatz des Projekts. Diese Investition in die Zukunft sorgt dafür, dass Brusino Arsizio weiterhin zuverlässig vernetzt bleibt – eine wichtige Grundlage für die digitale Entwicklung und den Alltag der Menschen vor Ort.