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Anhand eines beispielhaften Beratungsgesprächs zeigen wir, worauf es bei der Analyse und Empfehlung ankommt – von Investitionskosten über Sicherheitsanforderungen bis hin zu langfristigen Einsparpotenzialen.
Batteriespeicher für Photovoltaik: 160 kWh oder 100 kWh?
Kunde:
Ich plane eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher für mein Unternehmen. Ich überlege, ob ich in einen 160-kWh-Speicher investieren sollte, um meinen Eigenverbrauch zu maximieren, oder ob ein 100-kWh-Speicher aufgrund der vereinfachten Rahmenbedingungen sinnvoller wäre. Welche Unterschiede gibt es, und was ist für meinen Bedarf am besten geeignet?
Experte:
Das sind sehr berechtigte Fragen. Ich erkläre Ihnen gern, welche Vorteile und Herausforderungen beide Systeme mit sich bringen.
Eigenverbrauch maximieren – welche Vorteile bringt ein grösserer Speicher?
Kunde:
Welche Vorteile bietet mir ein grösserer Speicher konkret?
Experte:
Ein 160-kWh-Speicher bietet Ihnen vor allem folgende Vorteile:
- Mehr gespeicherte Energie: Sie können deutlich mehr überschüssigen Solarstrom speichern. Dies ist besonders sinnvoll, wenn Ihr Unternehmen einen hohen Eigenverbrauch anstrebt und Sie den Anteil des selbst erzeugten Stroms maximieren möchten.
- Marktoptionen und Flexibilität: Grössere Speicher bieten je nach Anbieter die Möglichkeit, überschüssige Energie ins Netz einzuspeisen oder am Regelenergiemarkt teilzunehmen, was unter bestimmten Bedingungen zusätzliche Erlöse bringen kann.
Technische und bauliche Voraussetzungen – Komplexität und Kosten im Vergleich.
Kunde:
Welche technischen und baulichen Anforderungen muss ich beachten?
Experte:
Auch kleinere Speichersysteme bis 15 kWh gelten bereits als Anlagen mit erhöhtem Brandrisiko und sollten abseits von Fluchtwegen und brennbaren Materialien aufgestellt werden.
- Mittlere Systeme bis 100 kWh: Aufgrund ihrer höheren Energiedichte ist eine Platzierung in separaten Brandabschnitten (z.B. in separaten Räumen) oder im Freien erforderlich, um strukturelle Schäden zu verhindern.
- Grosse Speichersysteme ab 100 kWh: Diese können durch extreme Energiefreisetzung zu Überdruck und unkontrollierbaren Brandverläufen führen. Daher müssen sie entweder im Freien oder mit umfangreichen Schutzmassnahmen wie Druckentlastung, Sprinkleranlagen sowie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen gesichert werden.
Bei 160-kWh-Speichern:
- Brandschutz und Sicherheitsstandards: Aufgrund der hohen Energiedichte sind umfassende Schutzmassnahmen erforderlich oder sinnvoll (z.B. Löschsystem, Temperaturüberwachung, Rauchmelder). Die Aufstellung sollte im Freien oder in einer separaten, ausschliesslich für diesen Zweck vorgesehenen Baute mit ausreichendem Schutzabstand erfolgen.
- Klimatisierung: Die erhöhte Abwärme kann eine aktive Kühlung erfordern und in kälteren Monaten eine Heizung, sofern sich das Batteriesystem nicht selbst temperaturtechnisch regelt.
- Netzanbindung: Grössere Speicher müssen je nach Anwendungsfall über das Niederspannungsnetz hinaus auch an das Mittelspannungsnetz angebunden werden. Allerdings ist dies meist für Batteriespeicher in den Grössenordnungen von 1 MWh notwendig.
Zusätzlich muss die Installation von Batteriespeichern den Sicherheitsanforderungen der Niederspannungs-Installationsverordnung (NIV) entsprechen. Weitere relevante Normen sind unter anderem die NIN 2020 (SN 411000:2020) sowie das VKF-Brandschutzmerkblatt für Lithium-Ionen-Batterien.
Kostenfaktor – Investition versus langfristige Einsparungen.
Kunde:
Wie wirkt sich die Wahl der Speichergrösse auf meine Kosten aus?
Experte:
Die Rendite eines Speichersystems ergibt sich grundsätzlich aus der Differenz zwischen den Einsparungen durch den Eigenverbrauch, den Erlösen aus der Einspeisung ins Netz und möglichen Einnahmen aus der Bereitstellung von Systemdienstleistungen.
- 160-kWh-Speicher: Hier fallen höhere Anfangsinvestitionen an, da neben den Systemkosten auch Ausgaben für spezielle Brandschutzmassnahmen, Klimatisierung und den Netzanschluss entstehen. Langfristig kann sich die Investition durch eine höhere Autarkie und Einsparungen beim Netzbezug jedoch lohnen.
- 100-kWh-Speicher: Dieser Speicher ist kosteneffizienter, da geringere bauliche und technische Anforderungen bestehen. Er ist besonders geeignet für Unternehmen mit moderatem Verbrauch oder als Einstiegslösung zur Analyse des tatsächlichen Bedarfs.
Fazit: 160 kWh oder 100 kWh – Was passt zu Ihrem Unternehmen?
Kunde:
Welche Speichergrösse empfehlen Sie mir?
Experte:
Das hängt von mehreren Faktoren ab:
- Hohes Stromvolumen und Zukunftsplanung: Wenn Ihr Unternehmen einen hohen Eigenverbrauch hat oder zukünftig steigende Lasten erwartet, bietet ein 160 kWh Speicher mehr Flexibilität. Die höhere Investition kann sich durch Einsparungen und eine schnellere Amortisation lohnen.
- Einfache Integration und kosteneffiziente Lösung: Ein 100 kWh Speicher ist einfacher zu installieren, verursacht weniger baulichen Aufwand und reduziert die Anfangsinvestition. Er ist ideal für Unternehmen mit moderatem Verbrauch oder zur schrittweisen Erweiterung.
Letztlich sollten Sie Ihre Verbrauchsdaten, Standortgegebenheiten und Wachstumspläne genau analysieren, um den optimalen Kompromiss zwischen Investitions- und Betriebskosten zu finden."
Individuelle Beratung – praxisnah und wirtschaftlich.
Kunde:
Wie kann ich eine fundierte Entscheidung treffen?
Experte:
Eine individuelle Beratung hilft Ihnen, die optimale Lösung zu finden. Kontaktieren Sie uns, und wir analysieren gemeinsam Ihre Bedürfnisse und entwickeln eine wirtschaftliche und technisch sinnvolle Speicherstrategie für Ihr Unternehmen.
