Eine Kanalisationsleitung in Kölliken verläuft direkt durch vier neue Bauparzellen. Die Gemeinde entschied im Zuge der Bauplanungen, die Leitung näher an die Parzellengrenzen und die Erschliessungsstrasse zu verlegen. Die Gräben, in denen die Kanalisationsrohre künftig verlaufen sollen, wurden vom cablex Werkleitungsbau-Team Unterentfelden ausgehoben. Dabei kam der neue Hydraulikbagger zum Einsatz. Das acht Tonnen schwere Fahrzeug ist strassentauglich und mit modernster Motorentechnologie ausgestattet.
"Die Herausforderung beim Bau von Kanalisationen ist die Einhaltung des Rohrgefälles", erklärt Samuel Schaffner, Head of Department Network Planning & Construction. "Die Rohre müssen sehr genau verlegt werden, damit das Abwasser ungehindert abfliessen kann", so Schaffner.
Hauptkanalisationsrohre werden in der Regel mit einem Gefälle von 0,5 Prozent bis 2,5 Prozent verlegt. Die Höhe des Einlaufs und des Auslaufs ist durch den früheren Verlauf des Rohres bereits vorgegeben.
Nach der Umleitung der Kanalisation beträgt das Gefälle der Leitung 1,03 Prozent. Das entspricht einer Neigung von 1,03 Zentimeter pro Meter.
Die Ausrichtung des Gefälles.
Die Rohre müssen mit absoluter Präzision in den Graben eingebracht werden, damit gewährleistet ist, dass sie ein durchgängig ein gleichmässiges Gefälle haben. Vor dem Einlassen eines neuen Kanalisationsrohrs wird eine Schicht Hüllbeton in die Grabensohle eingebracht.
Zwei Betonsteine dienen dabei als Fixpunkte zur Ausrichtung des Gefälles. Damit sie korrekt positioniert sind, wird ihre Lage mit einem Lasermessgerät ermittelt. Ein Tonsignal des Lasers zeigt an, ob sich die Betonsteine auf der richtigen Höhe befinden. Je länger der Signalton erklingt, desto genauer entspricht die Höhe des Steins der Zielvorgabe. Mit den Steinen als Orientierungsmarken wird die Sohle aus Hüllbeton am Gefälle ausgerichtet.
Auch bei der Verbindung des bereits verlegten Rohres mit dem neu eingebetteten Rohr ist eine saubere Ausrichtung massgebend. Wenn sie korrekt liegen, können die beiden Rohrabschnitte optimal miteinander verbunden werden. Vor dem Verbinden der Rohre muss sichergestellt werden, dass das diese innen sauber sind. Die Gummidichtungen und die Muffe müssen so dicht sein, dass sie der später erfolgenden Druckprüfung standhalten. Bei dieser Prüfung wird Wasser durch das Rohr geleitet und gemessen, wie hoch der Wasserverlust ist.
Rohre dieser Grösse und mit diesem Gewicht können nur schwer manuell miteinander verbunden werden. Der Hydraulikbagger wird mit viel Fingerspitzengefühl des Baggerführers dazu verwendet, das neu eingesetzte Rohr mit dem bereits verlegten zu verbinden. Dabei muss der Bagger möglichst gerade in Fluchtrichtung Druck auf das Kanalisationsrohr ausüben. Die Devise lautet hier: "So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig". Übt der Baggerführer zu viel Druck auf das Rohr aus, läuft er Gefahr, die Muffe am Stossende zu beschädigen. Sollte dies der Fall sein, könnte das nächste Rohr nicht angebunden werden.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Schaufel des Baggers aus Perspektive des Baggerführers im toten Winkel agieren muss. Hier ist absolutes Teamwork gefragt. Der Baggerführer muss sich auf die Anweisungen seines Kollegen im Graben verlassen können. Zum Schluss wird das Rohr mit Hüllbeton ummantelt. Dieser muss ausreichend aushärten, damit er später nicht reisst.
Bei Kälte wird zudem eine Schutzmatte aufgelegt, damit der Beton nicht gefriert. Nur eine saubere Bettung des Rohres gewährleistet, dass dieses später den Druck der Grabenauffüllung aufnehmen kann. Sobald die Umleitung der Kanalisation abgeschlossen ist, die Schächte ausgebildet sind und die Werkleitungen (zum Beispiel für Energie und Telefon) unter der Strasse verlegt sind, wird der Strassenbau in Angriff genommen. In diesem Schritt werden Randabschlüsse aus Granit versetzt, Hauseinfahrten errichtet und die Asphaltschicht erstellt.